Big Chop, neues Leben

Ich wollte mal berichten, wie ich mich fühle einen Monat nach meiner grössten äusserlichen Veränderung in meinem Leben. Ich merke, dass die meisten Menschen in meinem Umfeld gar nicht verstehen was es für mich bedeutet, diesen Schritt getan zu haben. “ Es sind ja nur Haare, sie wachsen wieder“, das höre ich immer wieder. Es gibt so ein Lied von India.Arie : I am not my Hair. Ganz einverstanden bin ich damit nicht. Vielleicht bin ich nicht meine Haare, aber meine Haare sind ich. Seit ich ein Kind war hatte ich Dreads auf meinem Kopf. Ich wollte meine Haare nicht chemisch behandeln und ständig daran rumbasteln. Ich fühlte mich sehr verbunden mit der Philosphie der Rastafari-Bewegung und rebellierte gegen das Anpassen meiner Haare an die Gesellschaft. Ich war auch stolz auf meine Dreads. Fühlte mich geschützt und stark mit ihnen. Sie waren meine Babys die mit mir aufwuchsen und mich beim erwachsenwerden begleiteten. Mit ihnen erlebte ich alles wichtige in meinem Leben. Ich tanzte mit ihnen auf verschiedenen Bühnen, verliebte mich, wurde Mutter, arbeitete , hatte ich ups and downs im Leben. Oft hörte ich, es wäre schon schön einmal meine Naturhaare zu tragen und die Dreads abzuschneiden. Das verletzte mich irgendwie. War fast ein bisschen beledigt. Irgendwann kam dann das Bedürfnis nach Veränderung. Merkte ich, dass es Zeit wird altes gehen zu lassen und neues willkommen zu heissen. Ich wusste einfach es muss jetzt sein. Ich freute mich riesig auf die Veränderung. Nach ein paar Tagen kam aber ein riesen Down. Ich fühlte trauer. War verloren und fühlte mich nackt. Ich wusste aber selbst nicht genau warum ich trauerte. Ich hatte Angst und Panik. Hatte Angst dass ich nun keine Identität mehr habe. Alles ist mit meinen Dreads verbunden. Jetzt ein Monat nach dem „Big Chop“ habe ich mich an mein neues Ich gewöhnt. Ich fühle mich ein bisschen wie ein Kleinkind dass gerade die Welt neu entdeckt. ( Nur ein bisschen, ich kenne ja die Welt schon ein wenig ) Ich weiss, es sind „nur“ Haare. Aber es ist eben trotzdem mehr als das. Haare sind Energiespeicher ( besonders wenn man sie so lange trägt) .Sie geben deinem Äusseren eine wichtige Note. Sie zeigen dir wie es in dir aussieht durch rebellisches benehmen ( fettig, strohig, wiederspängstig,schuppig ect). Ich bin ein bisschen nostalgisch. Und wenn ich Dreads-People auf der Strasse sehe, denke ich immer : Eigentlich hätte ich auch Dreads, du siehst sie nur nicht mehr. Gleichzeitig fühlt es sich auch leicht an. Ich habe das Gefühl ich bin wie ein eine leere weisse Seite in einem Buch ,die mit allem möglichen neu beschrieben werden kann.

Ich habe immernoch gemischte Gefühle. Aber ich bereue es nicht und ich weiss es war absolut richtig für mich. Ich freue mich auch auf meine neue Haar-reise und ich habe vieles gelernt und neue Themen entdeckt für meine Arbeit mit den Haaren. Ich glaube ich wollte diese Erfahrung auch machen um gewisse Bedürfnisse und Kunden von mir noch besser zu verstehen. Ich bin mir selbst ein grosses Stück näher gekommen und spüre, da ist etwas passiert in mir was sehr positiv ist. Plötzlich habe ich neue Ideen… manchmal muss man einfach in kalte Wasser springen 🙂 wann bist du bereit für einen „Big chop“?

Haare und Gesellschaft

Als kleines Mädchen litt ich oft unter meinen Haaren. Ich wuchs in einem Dorf auf dem Lande auf und war so ziemlich die Einzige mit Afrohaaren. Natürlich wollte ich auch so aussehen wie die anderen Mädchen um mich herum. Es war für mich und auch für meine Mutter immer einen Frust, meine Haare zu bändigen. Der Traum von langen Haaren erfüllte sich nie. Dauernd fasste jemand in meine Mähne. Ich hatte immer das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Wenn ich heute die Mixed-Kids sehe bin ich erleichtert zu sehen, dass sich das Selbstbewusstsein geändert hat. Viele Mädchen tragen ihre krausen Haare mit Stolz. Ich beobachte dies sogar bei kleinen Mädchen, nicht nur bei Teens. Da ich nicht ständig meine Haare bändigen wollte und sie ohnehin dauern verfilzten, liess ich sie einfach wachsen und kämmte sie nicht mehr. Ein bisschen nachgeholfen habe ich schon, damit sie zu regelmässigen Dreads heranwachsen konnten. Von da an hatte ich kaum mehr Arbeit mit meinen Haaren. Jedoch bleibt das Gefühl bis heute bestehen ,dass meine Haare mich bis heute definieren, welche Rolle ich in der Gesellschaft habe. Ich frage mich oft, würde ich anders wahrgenommen, hätte ich keine Dreads? Wie sehr beeinflussen sie mich, wie ich mich selbst wahrnehme? Kein Zweifel, die Gesellschaft ist für uns wichtig. Wir brauchen sie ,um uns selbst wahrzunehmen und unseren Platz darin zu finden. Was wir alle wollen ist zu gefallen und angenommen zu werden. Als Minderheit inmitten einer Gesellschaft, welche haupstächlich auf glattes, europäisches Haar ausgerichtet ist, fällt dies manchmal nicht so leicht. Ob man eine „aussergewöhnliche“ Frisur trägt, gekrauste Haare hat oder einfach Haare hat, die einen präsenten Stellenwert im eigenen Leben einnehmen ( z.B. Haarverlust oder wenig Haare, frühes Ergrauen der Haare, sehr trockenes oder sehr fettiges Haar…die Liste ist lang), kann eine starke Auswirkung auf die Psyche haben und unser Leben beeinflussen. Ich finde, es ist wichtig dass man sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Die meisten Menschen haben gar keine Beziehung zu ihren Haaren. Sie versuchen krampfhaft einem Bild zu entsprechen und sind frustriert, dass ihre Haare dies nicht mitmachen. Es ist auch nicht einfach in Zeiten von Instagram und Co. sich und seine Haarpracht voll anzunehmen. Man scrollt an unzähligen perfekten Bilder runter und orientriert sich an anderen. Da ist der nächste Frust eigentlich schon vorprogrammiert. Wenn man zu den Menschen gehört ,dessen Haare einen grossen Teil im täglichen Leben einnehmen, braucht es Zeit um den für sich besten Weg zu finden, das volle Potential der eigenen Haarpracht zu entfalten. Der erste Schritt ist aber, dass man sich einmal mit sich selbst beschäftigt. Was brauchen meine Haare damit sie gesund sind? Was fühle ich und wie gehts mir? Welche Rolle glaube ich in der Gesellschaft zu haben? Und ist es wichtig für mich? Wie könnte ich eine Inspiration für die Gesellschaft sein? Plötzlich merkst du vielleicht, dass die Gesellschaft gar nicht so wichtig ist, wie du dich mit deinen Haaren fühlst, sondern dass deine Haare genau zu dir passen . Ich persönlich mag meine Haare auch nicht immer. Aber meistens liebe ich sie. Manchmal stelle ich mich mit meinen Naturkrausen vor, und im nächsten Moment bin ich wieder so froh, dass ich meine Dreads habe. Sie begleiten mich schon so lange und es wäre quasi eine Scheidung von ihnen, wenn ich sie abschneiden würde. Einen Verlust, den es noch nicht Wert ist zu erleben. Wir sind sozusagen ein altes Ehepaar (haha). Ich habe festgestellt, dass es oft unsere eigenen Gedanken sind, welche uns Beeinflussen, wie wir zu unseren Haaren stehen. Man kann sich Jahrelang mit seinen Haaren identifizieren ( ob positiv oder negativ), bis man irgendwann feststellt, dass man es selbst ist, der oder die sich im Weg steht sich anzunehmen oder Veränderung zuzulassen. Manchmal hat man Angst etwas zu verändern weil man zu stark nach Aussen orientiert ist. Wie könnte mein Umfeld reagieren? Werde ich abgelehnt werden, wenn ich zu meinem neuen Ich stehe? Passe ich dann noch in das Bild der Gesellschaft? Es gibt so viele Zweifel die einem im eigenen Schneckenhaus zurückhalten, auch wenn man eigentlich ahnt, was am Besten für einem ist. ( Dies kann man auch auf andere Lebensbereiche beziehen). Wenn man aber den Mut aufbringt Veränderung zuzulassen,stellt man fest, dass man umsonst Angst hatte. Im Gegenteil. Meistens wird man belohnt. Bestimmt zeigt sich unsere Gesellschaft insgesamt offener und toleranter in der heutigen Zeit, den Haarminderheiten gegenüber. Trotzdem bleibt ein subtiler Nachgeschmack. Am Schluss zählt nur, welche Bedeutung ich selbst dem „Ideal“ gebe. Ich glaube deshalb liebe ich „meinen“ Beruf so sehr ( Nicht den Frisörberuf im Allgemeinen, sondern den Weg, den ich eingeschlagen habe),weil es mein Wunsch ist ,meine Kundinnen und Kunden mit ihren Haaren glücklich zu sehen. Welche Erfahrungen hast du gemacht? Was sind deine Haarthemen? Ich freue mich über Nachrichten zu diesem Thema 🙂

Schuppen

Jetzt im Winter kommen sie häufiger vor : Die Schuppen. Es gibt verschiedene Gründe dafür. Aber eines ist klar, sie sind kacke. Denn oft jucken sie ziemlich. Der häufigste Grund ist falsche Kopfhautpflege. Aber auch die trockene, beheizte Luft begünstigen die Schneeflocken auf dem Kopf. Was tun wenn es juckt und schneit?

Zuerst einmal die Umstände betrachten.  Treten Schuppen vorallem in den Wintermonaten auf , ist es sehr wahrscheinlich dass die Situation bessert, wenn es wieder wärmer wird und die Räume weniger beheizt werden. Hat man aber immer mit juckender, schuppiger Kopfhaut zu kämpfen, liegt der Grund anderswo. Viele Menschen reagieren allergisch auf gewisse Inhaltsstoffe von Shampoos. Tenside können die Kopfhaut reizen und den natürlichen Säureschutzmantel zerstören  , so dass Kopfhautprobleme vorprogrammiert sind. Das verwenden von einem milden Shampoo mit rein pflanzlichen Inhaltsstoffen kann beruhigend wirken und das Schuppenproblem verbessern. Manchmal kann es sein, dass man bei der Umstellung auf ein Naturshampoo noch mehr Schuppen bekommt und es dann zunächst einmal frustrierend ist. Aber wer geduldig ist, wird oft belohnt : Die Kopfhaut beruhigt sich und bildet weniger Schuppen. Mein Favorit im Haare waschen ist die Lavaerde. Porentiefe Reinigung, beruhigt die Kopfhaut, stärkt die Haare und ist rein natürlich. Einfach Erde 🙂

Weitere Gründe für Schuppen kann die Ernährung sein. Übersäuerung ist oft das Problem ( nicht nur bei Schuppen). Wichtig für unsere Gesundhaltung ist ein basischer Ausgleich.  Auch fehlende Nährstoffe können zu einem Ungleichgewicht der Kopfhaut führen ( Im nächsten Blogeintrag  gehe ich mehr auf dieses Thema ein). Wer sich auf eine sanfte Art entgiften und entsäuern will, dem empfehle ich ein regelmässiges Meersalzbad und den regelmässigen Gang in die Sauna (oder ins Hamam). Meine persönliche Lieblingsstrategie 😉

 

 

 

Wieso Naturprodukte?

In der heutigen Zeit ist es eigentlich fast verboten nicht Naturprodukte für die Haar- und Körperpflege zu benutzen, denn die Klimaerwärmung zeigt uns heute stark was unser unvorsichtiger Konsum mit der Erde macht. Auch unsere Haut nimmt alle Inhaltsstoffe unserer täglichen Pflegeprodukte auf, welche dann direkt in unsere Blutbahn gelangen. Folglich kann es Einfluss auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden haben.  Unsere Kopfhaut kann schuppen, Haare wirken fettig oder trocken und das Haarwachstum kann beeinträchtigt sein durch das jahrelange verwenden von herkömmlichen Pflegeprodukten. Unser Körper ist Natur, daher ist es für ihn das Beste ihn mit Natur zu pflegen. 

Es braucht ein bisschen Zeit, bis man für sich die idealen Wirkstoffe aus der Natur gefunden hat. Auch die Umstellung kann etwas schwierig sein und bedarf Geduld und Wille. Denn zuerst müssen Ablagerungen der künstlichen Stoffe, die man sich zugefügt hat, entfernt werden und die Haut und die Haare müssen wieder ihre natürliche Balance finden. Wenn man aber diese Zeit überwunden hat, fühlt man sich pudelwohl. Die Haut strahlt, die Haare glänzen und auch der Körper ist gesünder. 

Naturprodukte sind aber nicht gleich Naturprodukte! Am Besten lässt du dich beraten damit du auch sicher sein kannst dass du das Richtige verwendest.