Die Welt von oben

Wie mir, so geht es vermutlich vielen von euch. Die traurigen Nachrichten in den Medien lassen uns alle sprachlos zurück. Bilder von unsagbarer Grausamkeit werden gezeigt. Ich möchte glauben, dass diese nicht echt sind, dass ich mir das alles nur einbilde. Aber dann muss ich mir eingestehen, dass es leider nicht nur eine fürchterliche Täuschung meiner Fantasie ist, sondern die Realität.

Würde ich die Erde vom Weltall aus beobachten, sähe ich auf der einen Seite Raketen, Häuser und Menschen zerstören, auf der anderen Seite Luxusvillen, in denen gefeiert, übertrieben verschwenderisch gelebt wird, um die innere Leere durch Gier zu füttern. Ich sähe Kinder, die nicht wissen was eine sorgenlose Kindheit bedeutet, weil sie täglich darum kämpfen müssen, genug zu essen und zu trinken zu haben. Andere Kinder wiederum weinen in ihren überfüllten Zimmern, um einen unerfüllten Spielzeugwunsch.

Dann wären da noch die Menschen, die mit Baggern und anderen schweren Fahrzeugen durch unsere weltliche Lunge – den Urwald – fahren, um den Lebensraum vieler Tiere zu zerstören. Das nur, weil auf der anderen Seite der Erde massenweise Tiere gemästet werden, um unsere Supermärkte mit billigen Leichenteilen auszustatten.

Ich sähe die verschmutzte Luft der Großstädte, welche die Menschen die darin Leben krank macht. Ich sähe Diebe, die nach dem großen Geld Ausschau halten und in Wohnungen einbrechen. Obdachlose, die in Schlafsäcken neben Einkaufszentren schlafen, während Geschäftsleute wie Roboter automatisierte Handlungen durchführen. Das alles, Tag für Tag. Ohne Freude am wirklichen Leben.

Ich sähe kriminelle Untergrundorganisationen, die kaum vorstellbare Verbrechen ausüben, um Ware zu produzieren für massenhaft Geld, während auf einem anderen Fleckchen Erde, ebendiese Ware konsumiert wird. Ohne ein Bewusstsein für die verheerende Konsequenz, die es mit sich bringt (in vielerlei Hinsicht).

Aus der Sicht des Weltalls würden mir die Tränen kommen, wenn ich beobachten würde, wie Menschen mit einem Boot über das weite Meer von ihrer traurigen Realität flüchten wollen und dabei ertrinken, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Und das, obwohl ihr im Grunde genommen so wunderschönes Land wertvolle Bodenschätze hätte, die Potenzial für eine bessere Lebensqualität böten. Doch mein Blick würde auch auf die Länder fallen, die sich GEGEN die Menschen, die es trotz der unmöglich scheinenden Hürden geschafft haben das Meer zu überqueren, wehren wollen. Das alles, weil sie Angst davor haben den erworbenen Luxus, den sie durch den Klau der Bodenschätze besagter Länder eingeheimst haben, wieder zu verlieren.

Ich würde mir von oben denken: Hier hat es doch so viel unbewohnte Landschaft, warum kämpfen die da unten alle um immer die gleichen Flecken Erde? Platz hat es doch für uns ALLE … irgendwo. Die Natur schert sich doch nicht darum, wer wo wohnt und wer was ist, nur darum, dass sie zerstört wird.

Ich würde mir denken, dass es womöglich einen einzigen Schuldigen für das ganze Schlamassel gibt: Das Ego und der daraus resultierende Narzisst.

Der Narzisst beherrscht die Welt.

Die Lösung währe wohl eine kollektive Psychotherapie und Heilung eines JEDEN, seines verletzten inneren Kindes.

Denn dieses verletzte innere Kind haben wir, bewusst oder unbewusst, vermutlich alle. Am allermeisten diejenigen, die am lautesten sind.

Eine gesunde Psyche zerstört kein Leben.

Eine gesunde Psyche ist nicht gierig.

Eine gesunde Psyche ist empathisch.

Eine gesunde Psyche teilt gerne.

Eine gesunde Psyche schert sich um das Leben anderer.

Eine gesunde Psyche hat ein Herz.

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